23.02.2005

Die Geschichte einer Idee

Der innovative Gestus, mit dem die BefürworterInnen der Bildungsgutscheinmodelle von FDP bis Bündnis `90/Die Grünen für diese werben, lässt etwas grundsätzlich Neues vermuten. Dem ist jedoch nicht so. »Die Idee, Bildungsgutscheine einzuführen, soll auf Thomas Paine im 18. und John Stuart Mill im 19. Jahrhundert zurückgehen« (Dohmen/Rottkord 2002, S. 4). Mit Sicherheit lässt sich das Konzept der Bildungsgutscheine auf die Lehre des US-amerikanischen Ökonomen Milton Friedman zurückführen (Friedman 1955 und 1962). Dieser zielte zwar auf Gutscheine für Schulen, das Prinzip war jedoch dasselbe. Friedman wollte durch die Gutscheine für die Kinder bzw. deren Eltern das Wohnortprinzip durch ein »Leistungsprinzip« aufheben. »Die Eltern sollen Gutscheine für Schulgeld erhalten, damit sie nicht an die billigste Schule gebunden seien« (Lohmann 2001a). Im Gegenzug erhalten die Schulen weniger staatliche Zuschüsse. Die Logik dahinter ist die, dass sich »gute« Schulen rechnen, da viele Eltern ihre Kinder auf diese Schulen schicken werden. »Schlechte« oder genauer schlecht nachgefragte Schulen hingegen werden deutlich schlechter finanziert als derzeit. Heute kämpft die Stiftung »Milton and Rose D. Friedman Foundation for School Choice« für das freie Wahlrecht der Eltern bezüglich der Bildungseinrichtungen, die ihre Kinder besuchen sollen (vgl. www.friedmanfoundation.org).


Aktionsbündnis gegen Studiengebühren - http://abs-nrw.de/argumente/studienkonten/0249.html - Ausdruck erstellt am 11.10.2006, um 14:53:22 Uhr