17.11.2004
Zeichen gegen Gebuehren gesetzt
Bundesweiter studentischer Aktionstag verlief erfolgreich
Unter dem Motto "Kein Spiel mit Bildung!" haben tausende Studierende in ganz Deutschland Zeichen gegen Studiengebühren und für die Verfasste Studierendenschaft gesetzt. Der heutige International Students' Day bot hierfür den geeigneten Rahmen.
Der Aktionstag, zu dem das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) zusammen mit dem freien zusammenschluß von studentInnenschaften (fzs) und dem Bündnis für Politik- und Meinungsfreiheit (PM-Bündnis) aufgerufen hatte, war aus Sicht der Organisatoren ein voller Erfolg.
"In dutzenden Städten fanden heute verschiedene Aktionen statt. Allein in Hannover haben etwa 400 Studierende an einer Vollversammlung teilgenommen und sich über das weitere Vorgehen verständigt.", erklärt Sascha Vogt, Geschäftsführer des ABS.
So nutzten Studierende in Köln und Aachen den Aktionstag, um an Informationsständen öffentlich über die Gefahren von Studiengebühren und die anstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur 6. Novelle des Hochschulrahmengesetzes (HRG) zu berichten. "Die Passanten zeigten sich unseren Argumenten gegenüber sehr aufgeschlossen. Die angebliche gesellschaftliche Akzeptanz von Studiengebühren gibt es in Wirklichkeit gar nicht", bekräftigt Ernest Hammerschmidt, ebenfalls Geschäftsführer des ABS, mit Hinweis auf die Argumentationn einiger Politiker.
Christian Berg von der unabhängigen Studierendenvertretung der Universität Tübingen berichtete in Aachen über das Leben ohne Verfasste Studierendenschaft.
"Uns mangelt es an Möglichkeiten, in hochschulpolitischen Fragen Stellung zu beziehen, bevor Tatsachen geschaffen werden. Aber auch ganz alltäglich sind Studierende in Bayern und Baden-Württemberg benachteiligt. Es gibt keine ausreichende Beratung zu Themen wie BAföG oder studentischer Beschäftigung. Das wird auch von den Hochschulen nicht kompensiert. Die Studierenden sind fast vollkommen auf sich allein gestellt."
Die bundesweite Kampagne "Kein Spiel mit Bildung" bringt die Forderungen der Studierenden nach gebührenfreier Bildung und demokratischer Mitbestimmung an den Hochschulen auf den Punkt. "Die derzeitigen bildungs- und gesellschaftspolitischen Tendenzen sind für uns Studierende nicht hinnehmbar. Das beschränkt sich nicht auf die Frage der Studiengebührenfreiheit, sondern betrifft auch Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmern und den Umbau der sozialen Sicherungssysteme.", macht Vogt den Zusammenhang zu anderen aktuellen Debatten deutlich.
Aktionsbündnis gegen Studiengebühren - http://abs-nrw.de/presse/0774.html - Ausdruck erstellt am 11.10.2006, um 13:57:28 Uhr