Berlin. Zur heutigen Vorstellung des Studienkreditprogramms der KfW erklärt ABS-Geschäftsführer Sascha Vogt: "Das Studienkreditprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau macht vor allem eines deutlich: Studierende müssten bei der Einführung von Studiengebühren mit einer massiven Verschuldung rechnen. Die Bundesregierung muss jetzt mit einer konsequenten Ablehnung des Programms dafür sorgen, dass mit diesem unsozialen Programm nicht der Weg für Studiengebühren geebnet wird."
Allein für eine Kreditfinanzierung der Lebenshaltungskosten von 650 Euro monatlich und fünf Jahren Studium wäre beim Modell der KfW von einer Gesamtverschuldung von bis zu 125.000 Euro auszugehen. Hinzu kämen die Studiengebühren, die in einem ersten Schritt zwar bei lediglich knapp 100 Euro monatlich liegen sollen, nach mittelfristigen Vorstellungen aber durchaus die monatlichen Kosten des Studiums verdoppeln könnten. Vogt: "Dass Herr Dräger vor rund einem Jahr bereits von 2.500 Euro redete und auch Wirtschaftsverbände diese Summe in die Debatte geworfen haben, ist hinlänglich bekannt. 500 Euro sind und bleiben eine Einstiegsgröße." Durch die Berechnungen der KfW sei deutlich geworden, dass bei Studiengebühren in der mittelfristig angestrebten Größenordnung von rund 2.000 Euro pro Semester nach dem Studium eine Verschuldung bis zu 60.000 Euro möglich sei.
Das ABS forderte die Bundesregierung auf, keine Bürgschaften für das Programm zu übernehmen sowie im Vorstand der KfW, die dem Bund zu 80 Prozent gehört, das Programm abzulehnen. Das Kreditprogramm kann aus Sicht des ABS keineswegs das BAföG ersetzen, welches bei allem notwendigen Reformbedarf in den vergangenen Jahren bildungsferne Schichten an die Hochschulen mobilisiert hat. Vogt: "Die Bundesregierung muss in dieser Frage klar auf Kurs bleiben: Wer dem KfW-Modell zustimmt, ist auf Gebührenkurs. Das würde der politischen Zielsetzung der vergangenen Monate widersprechen. Vielmehr muss die Bundesregierung am BAföG festhalten."