24.04.2007
Ablehnung von Studiengebühren erneut bestätigt
Mehrheit im Senat der FH Düsseldorf ließ sich nicht umstimmen
Düsseldorf, 24. April 2007.
Nicht nur am 22. März 2007 hatte sich der Senat der Fachhochschule Düsseldorf in seiner Sitzung mehrheitlich gegen Studiengebühren entschieden. Dem Antrag, das Thema Studiengebühren nicht weiter zu behandeln, da das Thema bereits mehrfach intensiv diskutiert und vom Senat abgelehnt wurde, stimmten 11 von 18 anwesenden Senatsmitgliedern zu (siehe Pressemitteilung vom 22. März http://www.abs-bund.de/presse/2377/).
Diese demokratische Entscheidung wollte die Hochschulleitung der FH Düsseldorf nicht akzeptieren und übte politischen Druck aus. Der Punkt Studiengebühren wurde für die heutige Sitzung erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Doch auch dieses mal ließen sich 11 Senatsmitglieder nicht beirren und lehnten den vorgelegten Entwurf einer Studienbeitragssatzung ab. Hierzu Christiane Schmidt, Geschäftsführerin des bundesweiten Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS): "Nachdem sich Rektor Hans-Joachim Krause bei den Senatsmitgliedern bedankt hat, die für Studiengebühren gestimmt haben, ist eines klar: Die ihm anvertrauten Studierenden der FH Düsseldorf und deren Meinung interessieren ihn herzlich wenig. Angesichts der einbrechenden Studierendenzahlen in NRW sollte klar sein, dass Studiengebühren vor allem finanzschwache Menschen vor der Aufnahme eines Studiums zurückschrecken lassen." Aktuell bekannt gegebene Zahlen einzelner Hochschulen in NRW belegen, dass nicht nur die AnfängerInnenquote der SchulabgängerInnen mit einer Hochschulzugangsberechtigung in NRW gesunken ist, sondern darüber hinaus sich im Vergleich zum Sommersemester 2006 deutlich weniger Studierende an ihren Hochschulen zurückgemeldet haben.
Während der Sitzung wurde detailliert aufgeführt, in welchen Bereichen es der Hochschule finanziell mangelt. Mit dieser Darstellung wurde seitens der Hochschulleitung begründet, dass die Einführung von Studiengebühren an der FH Düsseldorf unumgänglich sei. "Den Studierenden in NRW ist absolut bewusst, dass die Hochschulen seit Jahren chronisch unterfinanziert sind. Um das finanzielle Defizit auszugleichen, sind Studiengebühren jedoch ein absolut untaugliches Mittel. Eher ist es zwingend erforderlich, dass seitens der Landesregierung der Bildungsetat deutlich erhöht wird. Dafür sollten sich alle verantwortlichen verstärkt einsetzen." so Christiane Schmidt abschließend.
Das ABS wendet sich zu gegebenen Anlässen an maßgebliche BildungspolitikerInnen, vertritt seine Auffassungen bei Vorträgen, auf Podien etc. und beobachtet intensiv die Entwicklungen rund um Studiengebühren sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch international. Bislang haben sich über 200 Organisationen dem ABS angeschlossen. Die beteiligten Studierendenvertretungen repräsentieren ca. 1,7 der 2,0 Millionen StudentInnen hierzulande. Dem ABS gehören zudem unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), politische Jugend- und Hochschulorganisationen, der Bund demokratischer WissenschaftlerInnen (BdWi), das Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt, die Evangelische Studierendegemeinde und als Einzelpersonen eine Reihe von WissenschaftlerInnen an.
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