18.05.2006
Studentenblockaden gegen Studiengebühren
Spiegel-Online vom 18.Mai 2006
Spiegel-Online vom 18. Mai 2006. Die Originalquelle findet sich hier.
Studentenblockaden gegen Studiengebühren
Mit Protesten gegen Studiengebühren haben Studenten in Hessen teilweise den Verkehr lahm gelegt. In Frankfurt am Main und in Kassel blockierten sie Straßen und Straßenbahnen. Außerdem kam es zu kleineren Rangelein mit der Polizei.
Frankfurt/Kassel - Massenproteste in Hessen gegen die geplante Einführung von Studiengebühren von 500 Euro pro Semester: Mehrere tausend Teilnehmer versammelten sich zu Demonstrationen und sorgten dabei teilweise für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Am Frankfurter Hauptbahnhof blockierten die Demonstranten die Straßenbahngleise mit Baumaterial und langen Metallstangen und legten den Verkehr so zeitweise komplett lahm.
Protest gegen 500-Euro-Semestergebühr: Demonstranten blockieren den Straßenverkehr Rund 2500 Demonstranten versperrten am Mittwoch für rund eine Stunde den so genannten Miquelknoten, an dem die Autobahn 66 in das Frankfurter Stadtgebiet führt. Aus dem Demonstrationszug wurden nach Polizeiangaben Flaschen gegen Beamte geworfen und Feuerwerkskörper gezündet. Die Polizisten setzten ihrerseits Pfefferspray ein. Die Demonstrationen dauerten bis zum späten Mittwochabend. In Frankfurt wurden fünf Personen vorübergehend festgenommen.
Der wütende Protest der Studenten richtete sich gegen die geplante Einführung von Studiengebühren in Hessen. Der hessische Landtag in Wiesbaden hatte die Einführung von Studiengebühren grundsätzlich gebilligt. Mit den Stimmen der absoluten CDU-Mehrheit sprach sich das Parlament für das Vorhaben der Regierung aus, ab dem Wintersemester 2007/2008 alle Studiengänge gebührenpflichtig zu machen.
"Der Studienbeitrag von 500 Euro ist fair, er ist finanzierbar und er ist sozial ausgewogen", sagte Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) in der Debatte. Anträge von SPD und Grünen, mit denen die Einführung von Studiengebühren gestoppt werden sollten, lehnte das Parlament ab.
fok/dpa/AP