05.07.2006
Demonstrieren und Zelten gegen Studiengebühren
FAZ.net vom 4. Juli 2006
FAZ.net vom 4. Juli 2006. Die Origianlquelle findet sich hier.
Demonstrieren und Zelten gegen Studiengebühren
Studenten gehen weiter auf die Straße, so wie hier in Wiesbaden
04. Juli 2006
Die Proteste gegen die geplante Einführung von Studiengebühren in Hessen reißen auch kurz vor der Sommerpause nicht ab. In Darmstadt gingen am Dienstag nach Mitteilung der Polizei rund 120 Menschen auf die Straße. In zwei Protestzügen marschierten sie friedlich durch die Innenstadt und forderten die CDU-Landesregierung auf, die zum Herbst 2007 geplante Einführung von Semestergebühren von mindestens 500 Euro zu stoppen. Sie halten die Gebühr für unsozial.
Einige Demonstranten trugen Plakate mit bissig-ironischen Aufschriften wie „Bildung ist Ware“, „Es kann nicht jeder studieren - kapiert das doch endlich“ oder „Arbeitnehmerkinder haben an den Unis nichts zu suchen“. Im Stadtzentrum lieferten sich die beiden Protestzüge eine erfrischende Wasserbombenschlacht. Die Polizei schaute zu.
50 Zelte aufgeschlagen
In Frankfurt haben Studenten aus Protest gegen die Gebühren den Rasen vor dem IG-Farben-Haus auf dem neuen Uni-Campus im Westend „besetzt“. Rund 50 Hochschüler schlugen Zelte auf, wie der Asta am Dienstag berichtete. Workshops und Vorlesungen sollen die Studenten über die sozialen Auswirkungen der Gebühren auf die Gesellschaft informieren. Das Zeltlager soll bis Sonntag dauern.
In den kommenden Tagen sind in Frankfurt, Gießen und Hanau wieder Proteste geplant. Allein in Frankfurt erwartet der Asta am Donnerstag zu einem Sternmarsch bis zu 10 000 Menschen aus ganz Deutschland. Unter dem Motto „Für freie Bildung und gesicherte Arbeitsplätze“ kritisieren die Studenten dieses Mal auch das Gewinnstreben von Unternehmen, wie der hochschulpolitische Sprecher der Universität Frankfurt, Moon Matin, erklärte. Neben Studenten aus den gesamten Bundesgebiet haben auch Landes- und Bundespolitiker von Linkspartei und WASG ihre Teilnahme angekündigt.
Schülerprotest wird fortgesetzt
Am 11. Juli wollen Schüler in Hanau den Protest fortsetzen. Sie werden von der Parteijugend der SPD und von der Gewerkschaft GEW unterstützt. In Gießen ist am selben Tag unter dem Motto „Kill Bildung - Volume II“ eine zweite Demonstration geplant. Der Asta erwartet bis zu 3000 Teilnehmer.
Text: dpa